Vier Frauen setzen "Zeichen"

Um 18.00 Uhr trafen wir uns in der Villa Berberich, um uns von Frank van Veen, 1. Vorsitzender des Kunstvereins Hochrhein e.V., die Kunstausstellung „Zeichen“ präsentieren zu lassen. Die vier Frauen Sabine Odensaß aus Bonn, Susanne Piotter aus Berlin, Gabriela Stellino vom Kaiserstuhl und Christine Westenberger aus dem Münsterland gestalten erstmals eine gemeinsame Ausstellung, in der Malerei, Skulpturen, Zeichnungen und Video miteinander korrespondieren.  Die Ausstellung ist bis 6. Oktober immer samstags 14 von 17 Uhr, sowie sonn- und feiertags von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr zu sehen.

Mit Großformaten aus der Serie „Durchbrüche“ beeindruckt Christine Westenberger die Betrachter. Ihre großflächigen Mischtechniken auf Leinwand nehmen Bezug auf Formen aus der Architektur und vielfältige, offen zu deutende Strukturen, die auch an Naturhaftes denken lassen. Laudator Glocker deutete es in der Vernissage als „astartige, zerbrochene, gebrochene Formationen und Strukturen“, die teils „an verwüstete Äste und Bäume“, an „marode Natur“ gemahnten. Einen Gesamtüberblick über ihre Arbeiten bietet ihre Homepage https://www.christinewestenberger.de/

 Sabine Odensaß zeigt sowohl Malerei als auch Tuscheblätter, darüber hinaus ein Papierobjekt und ein 20-minütiges Video „Inspired by Nature“, in dem sie Ausschnitte aus ihrer Malerei mit eigener Naturfotografie präsentert. Strukturen, Formen, Farben der Natur überblenden sich in zwei Medien assoziationsreich. In ihren größeren Bildern tauchen ebenfalls Assoziationen und Bezüge zu Naturstrukturen auf. Odensaß arbeitet vielschichtig mit flüssiger Acrylfarbe und selbst hergestellten Pigmenten. Mehr zu Ihrem Oevre auf ihrer homepage https://www.odensass.de/w/ und unter https://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Odensaß

 Nahe herangehen sollte man an die filigranen Papierarbeiten von Gabriela Stellino in Aquarell, Tusche und Collagetechnik. Poetisch und teils nach literarischen Anregungen setzt die Argentinierin mit italienischen Wurzeln ihre Miniaturen um. In der Nass-in-Nass-Technik sind die Farbnuancen im Fluss. Ihr Werk stellt sie selbst unter https://www.gabrielastellino.com/ vor

 In den Räumen verteilt setzen die Betonarbeiten von Susanne Piotter räumliche Zeichen. Ihre Skulpturen haben einen Architekturbezug, sind aber keine Architekturmodelle, sondern greifen Elemente des Architektonischen auf. Die mit flüssigem Beton ausgegossenen Objekte  spielen mit dem Raum und dem Begriff Skulptur. Die Formen erinnern an archäologische „Artefakte“, aber auch an utopische Gebilde der Zukunft. Piotter arbeitet mit weißem Zement, den sie mit Pigmenten leicht einfärbt. Weitere Eindrücke bietet Ihre Homepage https://www.susanne-piotter.com/

Der Kunstverein Hochrhein e.V. in Bad Säckingen wurde 1968 gegründet.
Präsentiert wird zeitgenössische Kunst, wobei neben Ausstellungen mit bekannten Künstlern die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler Anliegen des Vereins ist. Der Reigen der Namen ist groß: Arbeiten von Beuys, Antes, Ungerer, Grass und Janssen beispielsweise haben dem Verein eine Reputation verschafft, die weit über die Region hinaus wirkt. Staatliche Zuschüsse erhält der Verein nicht, allerdings werden die Ausstellungsräume in der Villa Berberich kostenlos genutzt.

Anschließend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen im Restaurant „Knöpfle“ und besprachen Interna.

Roswitha Frey berichtete am 9. September 2024 im Südkurier ausführlich über die Vernissage 

https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/bad-saeckingen/kuenstlerinnen-setzen-zeichen;art372588,12172975